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Zervixschleim, auch als Ausfluss bekannt, ist ein Sekret, das im Gebärmutterhals produziert wird und wichtige Informationen über die Fruchtbarkeit und Gesundheit liefert. Die Konsistenz, Farbe und sichtbare Menge ändert sich während des Menstruationszyklus. Während des Eisprungs z.B. ist der Zervixschleim oft klar, spinnbar und erinnert an rohes Eiweiß, was es den Spermien erleichtert, durch den Gebärmutterhals zur Eizelle zu gelangen. Zervixschleim ist ein gesundes Zeichen und kein Anzeichen einer Infektion. Die Beobachtung des Zervixschleims ist Bestandteil der symptothermalen Methode (NFP), mit der du deine fruchtbaren Tage im Zyklus bestimmen kannst.

Was Zervixschleim ist

Der Zervixschleim, der im Gebärmutterhals produziert wird, ist der häufigste Ausfluss, den Frauen beobachten. Er besteht zu über 90% aus Wasser und hat eine leicht säuerliche Note, aber ist ansonsten geruchlos. Es ist normal, dass er sich sich im Laufe des Menstruationszyklus verändert und unterschiedliche Konsistenzen aufweist. Das liegt vorwiegend daran, dass der Zervixschleim unterschiedliche Aufgaben im Zyklus übernimmt. An nicht fruchtbaren Tagen bildet er eine Blockade für Bakterien, Krankheitserreger und Spermien, um diese am Eintreten in die Gebärmutter zu hindern. An fruchtbaren Tagen filtert funktionell minderwertige Spermien heraus und unterstützt er gesunde Spermien auf dem Weg in die Gebärmutter und liefert die notwendige Feuchtigkeit und Nahrung.

Fruchtbare Zeit

Die Flora der Vagina ist sehr sauer und damit ein feindliches Umfeld für Bakterien und Krankheitserreger. In diesem sauren Umfeld können auch Spermien nur bis zu 2 Stunden befruchtungsfähig überleben. Um dieses saure Umfeld zu neutralisieren, braucht es den Zervixschleim. In der fruchtbaren Zeit, wenn Spermien für die mögliche Befruchtung einer Eizelle in die Gebärmutter gelangen sollen, wird der Zervixschleim flüssiger. Er kleidet die Wände der Vagina von innen aus und liefert den Spermien zudem Flüssigkeit, damit diese beweglich und befruchtungsfähig bleiben. Durch den Zucker im Zervixschleim können die Spermien in dieser Art von Zervixschleim bis zu 5 Tage befruchtungsfähig in der Gebärmutter überleben und auf den Eisprung warten.

Nicht fruchtbare Zeit

An nicht fruchtbaren Tagen, an denen es biologisch gesehen nicht notwendig ist, dass Spermien in die Gebärmutter gelangen, bildet der Zervixschleim eine Blockade. Er bildet eine Art Pfropf vor dem Muttermund und dichtet diesen ab. Zervixschleim gilt in dieser Zeit als ein Teil des Immunsystems.

Der Ausfluss ist wichtig für deine Gesundheit und deine Fruchtbarkeit. Ohne den Zervixschleim hätten Krankheitserreger und Bakterien ein leichteres Spiel und die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft wäre extrem gering. Wie du durch die Beobachtung deine fruchtbaren Tage bestimmst und welches Aussehen normal ist, erfährst du in diesem Artikel.

 

Zervixschleim vs. krankhafter Ausfluss

Zervixschleim ist eine Art von Ausfluss, der mit den hormonellen Veränderungen im Zyklus die Konsistenz verändert. Zervixschleim ist im Gegensatz zu anderem Ausfluss geruchslos und ein gesundes Zeichen. Es ist nicht schwer gesunden von krankhaftem Ausfluss zu unterscheiden.

Zervixschleim	Anzeichen krankhafter Ausfluss
cremig, klebrig, dicklich, dehnbar, spinnbar	schaumig
gelblich, rötlich, bräunlich, weiß, trüb, transparent, glasig, klar, wie rohes Eiweiß, glasig mit Schlieren, wässrig	gräulich, grünlich
geruchslos, leicht säuerlich	unangenehmer Geruch
trocken, normal, feucht, nass	Jucken / Brennen

 

Bei Anzeichen eines krankhaften Ausflusses, sollte deine Gynäkologin oder dein Gynäkologe einen vaginalen Abstrich machen. Eventuell hast du eine bakterielle Vaginose oder eine Pilzinfektion. Beides sind keine Geschlechtskrankheiten, sondern ein Ungleichgewicht der vaginalen Flora und gut mit Cremes oder Antibiotikum zu behandeln.

Veränderung des Zervixschleims im Zyklus

Zervixschleim nach der Periode

Ausfluss nach der Periode variiert von Person zu Person. Einige bemerken keinen Ausfluss, während andere direkt nach der Periode Zervixschleim beobachten. Beginnt die Eireifung im Zyklus, steigt das Östrogenlevel im Körper. Der Pfropf löst sich auf. Du kannst mehr Ausfluss sehen und dein Gefühl an der Vulva wird feuchter.

Zervixschleim während des Eisprungs

Wie sich dein Ausfluss im Zyklus verändert, ist sehr individuell, aber tendenziell haben viele Frauen um den Eisprung herum sehr flüssigen, oft durchsichtigen Zervixschleim. Oft ist der Zervixschleim in der Zeit spinnbar oder dehnbar und zum Teil sieht er aus wie rohes Eiweiß. Auch ein sehr nasses Gefühl oder ein Gefühl als würdest du „auslaufen“ ist charakteristisch für diese Zyklusphase und ein hohes Östrogenlevel. Bei Kinderwunsch ist jetzt der richtige Zeitpunkt für Geschlechtsverkehr. Bei dem Wunsch nach Verhütung sollte an diesen Tagen besondere Vorsicht walten.

Zervixschleim vor der Periode

Nach dem Eisprung bildet sich der Pfropf erneut und es kann weniger Ausfluss beobachtet werden. Vor der Periode löst sich der Schleimpfropf vor dem Muttermund löst wieder auf, damit die Menstruation abfließen kann. Es ist normal in der Zeit vor der Periode Zervixschleim zu beobachten, der ähnlich wie in der fruchtbaren Phase um den Eisprung ist.

Bräunlicher Ausfluss vor der Menstruation kann auf ein Hormonungleichgewicht und einen Progesteronmangel hindeuten. Bei Kinderwunsch und Zyklusbeschwerden solltest du der Ursache für den Progesteronmangel auf den Grund gehen.

Beobachte deinen Zervixschleim

Du kannst die Veränderungen deines Zervixschleims beobachten, indem du mehrmals täglich dein Gefühl zwischen den Beinen und den Ausfluss auf deinem Toilettenpapier beobachtest. Das kannst du am besten während deiner täglichen Toilettengänge tun.

Tipp zur Beobachtung

Abends oder nach Bewegung ist dein Zervixschleim besonders gut zu beobachten. Durch die Gravitationskraft fließt mehr des Ausflusses zu deinem Vagina-Eingang, wo du ihn beobachten kannst.

Hinweis zur Beobachtung

Nach der Masturbation oder dem Sex solltest du bedenken, dass dein Ausfluss durch Erregungsschleim oder Sperma verfälscht sein kann. Es ist besser, diese Beobachtungen zu ignorieren.

Es ist normal, dass du nicht bei jedem Toilettengang am Tag die gleiche Beobachtung machst. Deshalb zählt immer die „beste Qualität des Tages“. Für eine bessere Vergleichbarkeit und Einordnung deiner Zervixschleim-Beobachtungen gibt es fünf Kategorien.

Überblick über die Kategorien von Zervixschleim

Die Qualität des Zervixschleims steigt von t < ∅ < f < S < S+ an. S+ ist die höchste Qualität. Es ist normal, wenn die Kategorien nicht exakt in der Reihenfolge auftreten und es ist auch normal, wenn du nicht alle Kategorien bei dir beobachten kannst. Jede Frau hat eine einzigartige Abfolge des Zervixschleims im Zyklus.

Wenn sich die Qualität deines Zervixschleims über ein paar Tage hinweg verbessert, kann das ein Anzeichen für die Eireifung vor dem Eisprung sein. Bei Kinderwunsch ist dies ein günstiger Zeitpunkt für Geschlechtsverkehr. Falls sich die Qualität über ein paar Tage hinweg verschlechtert, kann das auf einen sinkenden Östrogenspiegel nach dem Eisprung hindeuten.

Achtung!

Die reine Beobachtung des Zervixschleims ist nicht zur zuverlässigen Verhütung geeignet. Sie ist jedoch ein wichtiger Bestandteil der symptothermalen Methode (NFP). Diese Methode misst neben dem Zervixschleim auch die Basaltemperatur und liefert so ein vollständiges Bild des Menstruationszyklus. Mit der symptothermalen Methode kannst du deine fruchtbaren und unfruchtbaren Tage bestimmen und so gezielt entscheiden, ob du schwanger werden oder eine Schwangerschaft vermeiden möchtest.

Fazit

Die Überwachung deines Zervixschleims kann für dich von großem Nutzen sein, was deine Gesundheit und deine Fruchtbarkeit betrifft. Indem du aufmerksam auf deinen Ausfluss achtest, kannst du viel über dich, deinen Menstruationszyklus und die Gesundheit deiner Hormone erfahren. Warum probierst du es nicht einfach aus?

Lerne wie du Zervixschleim korrekt beobachtest und für NFP einordnest

Etabliere eine tägliche Routine, um dein individuelles Muster zu erkennen und zu deuten. Das hilft dir, deine fruchtbaren Tage zu bestimmen oder deine Zyklusphasen einzuordnen.